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Keira trat aus der Hütte und fühlte sich gleich besser, als die frische Luft durch ihre Lungen strömte. Zu lange hielt sie es in Räumen nicht aus, sie brauchte wenigstens ein bisschen Natur. Und hier, am Rande der Stadt, gab es viele Bäume, umzäunte Beete und andere dekorative Pflanzen. Der leichte Wind hatte eine befreiende Wirkung auf Keiras Geist und sie entspannte sich etwas. In diesem Moment schien alles so friedlich und so sicher, dass sie vergessen konnte, dass möglicherweise Gefahr drohte. Hier in dieser Stadt würde ihnen bestimmt nie etwas geschehen. Das Leben war schön und würde es auch bleiben. Bestimmt.
Sie kamen bald an Keiras Häuschen an, sie flitzte hinein und holte schnell ihren Stab, um die anderen beiden nicht all zu langer warten zu lassen. Lächelnd kam sie wieder, hochmotiviert für das Kampftraining und sagte: "Und, Sianna, wo finden wir unseren neuen Kampflehrer denn?"

Sianna folgte Lala und ging auch aus dem Haus hinaus. Sie Wurde von einer Welle des Lichts überschwemmt und sofort wurde ihre Haut von der Sonne gewärmt. Sie blickte hinauf zum Himmel. Dort war ein großer, gelber Ball hineingesetzt worden. Es war wunderschön. Die Sonne wurde nur von ein paar einzelnen Wölken bedeckt, ansonsten war der Himmel jedoch hellblau. Überall um sie herum hörte Sianna die Geräusche der zwitschernden Vögel, oder der Leute die durch die Straßen hetzten oder der Blätter und Äste die zertreten wurde. Eine sanfte Brise schüttelte Siannas braunes, zu einem Zopf gebundenem, Haar durch. Der kleinen Teich vor Lala's Haus bildete kleine Wellen auf seiner Oberfläche. Eine Strähne löste sich aus ihrem Zopf und sie versuchte verzweifelt sie wieder hinein zu stecken. Als das schließlich nicht klappte stöhnte sie genervt und fitzelte sie wieder so hinein, dass am Schluss noch mehr draußen waren als am Anfang. Sie pustete sich die Haare aus dem Gesicht und schaute genervt und beleidigt in die Gegend. Trotzig verschränkte sie ihre Arme.

Verdutzt sah sie die beiden an. Ich? Sie? Unterrichten? Lala fühlte sich äußert geschmeichelt und sie spürte förmlich wie die Röte ihr ins Gesicht stieg. Sie kicherte ein bisschen albern und nahm das Angebot an: "Liebend gerne, das wir vieeeeel Spaß machen!"
"Und ja, ich hab auch kein Problem damit, noch schnell zu Ihrem Haus zu gehen." sagte sie zu Keira. Somit konnte sie auch sicherstellen, dass sie nicht weiter in besonders großer Gefahr war, denn wenn Lala Keira und Sianna oft begleiten würde, würden die Chancen, dass die beiden angegriffen werden, wenigstens ein bisschen sinken.
"Na dann", sagte sie und trat aus dem Haus.

"Also, ich habe nichts dagegen schnell zu dir nach Hause zu gehen!", Sianna lächelte Lala und Keira freundlich an.
"Wenn wir noch rechtzeitig zum Kurs gehen wollen, müssten wir uns allerdings etwas beeilen!"

Keira stand mit den anderen beiden auf und machte sich zum Aufbruch bereit. Als Sianna ihren Vorschlag mit dem zusätzlichen Kampftraining machte, nickte sie schnell. "Ein sehr guter Einfall! Das wäre zwar anstrengend für uns, aber wenigstens lernen wir dann, uns effektiv zu schützen. Und das sollten wir wirklich schnell lernen. Wenn stimmt, was Lala sagt, drängt uns die Zeit."
Sie ging zur Tür, doch da fiel ihr etwas ein. "Wenn wir jetzt gleich zum Kampflehrer gehen, dann muss ich erst noch meinen Stab von zuhause holen. Ihr müsst nicht mitkommen, ich kann auch alleine gehen, wenn ihr wollt."

Sianna nahm verwundert de kleine Phiole entgegen. Sie wusste nicht so recht was sie sagen sollte also bedankte sie sich freundlich. Sie nahm die Phiole, ein kurzes Band, welches sie zufällig in ihrer Tasche gefunden hatte und band sie sich um den Hals. Es war wohl besser sie für immer bei sich zu haben. Sie stand auf, rückte ihre Kleidung zurecht und als sie bemerkte dass Lala gefragt hatte ob sie aufbrechen wollen, ging sie langsam auf sie. Ein bisschen schwummrig war ihr immer noch. Das lag teilweise an dem Wein und an dem was sie soeben erfahren hatte. Sie durchwühlte ihr Gehirn nach einer freien Schublade, und packte alles was sie von Lala und von Keira, an diesem Tag, erfahren hatte in diese Schublade. Sie wollte die Schublade erst wieder aufmachen wenn sie müsste. Denn das alles jagte ihr immer noch Angst ein. Sich so hilflos zu fühlen bereitete ihr ein großes Gefühl von Unbehagen, und sie war sich nicht sicher ob sie diese Nacht würde schlafen können. Sie versuchte mit aller Kraft an etwas anderes zu denken. Bestimmt würde es ihr besser gehen, wenn sie erst einmal wieder in der Sonne stünde. Und die wärmenden Strahlen spürte die ihre Haut erhitzten. Und die Vögel, die fröhlich umeinander kreisen und singen würden. Diese Gedanken trösteten sie. Sicherlich war es nicht gut das ganze zu vergessen, denn immerhin waren sie vielleicht in Gefahr, doch sie hatten keine Beweise. Und solange sie sich nicht wehren konnte, wollte sie auch nicht daran denken.

Apropos wehren. Der Kampfkurs. Sie würde Daniel wiedersehen! An den Gedanken an ihn wurde sie leicht rot im Gesicht und grinste unmerklich vor sich hin. Daniel war ein sehr netter Kerl. Sie mochte ihn sehr, denn er hatte auch Humor. Außerdem war er stark und sah wirklich gut aus. Das bereitete ihr noch mehr Freude auf den Kurs, jedoch war es etwas schwierig ihm Nahe zu kommen wenn Keira und Lala dabei waren. Aber sie freute sich mit ihnen den Kurs zu machen. Das würde bestimmt lustig werden. Vorausgesetzt sie würden sich auch mal auf einen kleinen Witz einlassen. Denn nach den Geschehnissen des heutigen Tages...
*Lieber nicht daran denken*, dachte Sianna.
Sie rutschte mit ihnen Gedanken wieder zu Daniel und dem Kampfkurs. Vielleicht wird er ja beeindruckt sein wenn ich endlich kämpfen kann! Wahrscheinlich nicht. Außerdem konnte Lala ja auch kämpfen...
Vielleicht könnte sie ihr ja auch ein paar Tricks und Raffinessen beibringen. Dann lernten sie sich ein bisschen besser kennen und taten gleichzeitig etwas das ihnen beiden helfen würde. Sie müsste sie nur fragen...

"Ähm, ja. Lasst uns gehen. Lala? Ich hatte gerade eine Idee. Solange wir den Kampfkurs bestreiten werden wir kämpfen lernen, doch das dauert, ich denke das dürftest du wissen.... Was wäre, wenn du uns in der Zeit in der Daniel weg ist oder nicht kann, uns etwas beibringen würdet. Das wäre nicht so oft, und ich dachte vielleicht würde es dir Spaß machen. Denn du kannst ja schon kämpfen, in sofern ist der Kurs für dich ja sinnlos. Und vielleicht...", Sianna stoppte mitten im Satz und blickte beschämt zu Boden.
Bestimmt wollte sie nicht! Sie hatte bestimmt auch keine Lust zwei Frauen die nichts vom Kampf verstanden zu unterrichten. Sicher hatte sie schon genügend Probleme.
*Au man, wie komm ich denn auf so eine Idee?! Hätte ich doch nur meinen Mund gehalten!*
Nun, jedoch hatte Lala noch nicht geantwortet. Und auch wenn die Chancen sehr unwahrscheinlich niedrig waren, klammerte Sianna sich an den Funken Hoffnung. Und auch wenn Lala nein sagen würde, dann wäre ja nicht alles verloren. Doch sicherlich wäre es lustiger wenn sie ja sagt. Aber das überließ Sianna vollkommen ihr....

Lala hörte aufmerksam zu und konnte schon an den Stimmen der beiden erkennen, dass sie sich selbst nicht so ganz sicher waren, bei dem was sie sagten. Aber daran konnte sie auch nichts ändern. Das Ungewisse liegt in der Zukunft oder nicht? Sianne lächelte sie an. Sie hatte ein wunderbares Lächeln, es war so... warm und einladend.
"Natürlich, ich würde liebend gerne mitkommen", antwortete Lala, befestigte ihr Katana an ihrem Hüftbeutel und war somit aufbruchsbereit. Die Idee, dass die beiden das Kämpfen lernen, gefiel ihr sehr, man konnte ja wie gesagt nie sicher sein, vor allem nach dem Zwischenfall im Wald. Sie vergewisserte sich noch einmal, dass sie alles hatte und ihr fiel aufeinmal etwas ein, was sie schon fast vergessen hatte. Sie rannte zu dem kleinen Schränkchen in einer Ecke des Raumes und kramte in ein paar Schubladen herum, bis sie es fand. "Sianna, ich habe noch etwas für Sie", sagte sie und drehte sich sogleich zu ihr. An einer Schnur befestigt baumelte eine Phiole, ganz ähnlich der, die sie am Vorabend Keira gegeben hatte. "Ich gebe Ihnen einfach auch mal eine, so wie Keira. Falls sie den Mann aus dem Wald wiedersehen sollten, empfehle ich ihnen, ein bisschen der Flüssigkeit auf ihre Handinnenflächen zu träufeln und am Hals zu verreiben... Es wird Ihnen keine übermenschliche Kräfte verleihen, aber wenigstens ein bisschen mehr beschützen...nur zur Sicherheit."
Lala drückte Sianna das kleine Glasgefäß in die Hand und ging Richtung Tür. Sie legte ihre Hand auf den Türknauf, zögerte aber noch, bevor sie sie öffnete. War abwarten und so zu tun, als gäbe es keine Gefahr, das Richtige? Sie konnte die beiden ja auch nicht zwingen mit ihr nach dem Bösen zu suchen... Sie kniff die Augen zusammen und schüttelte leicht den Kopf, öffnete die Augen wieder und hatte somit den Gedanken verworfen.
Mit einem strahlenden und euphorischen Lächeln wandte sie sich zu ihren beiden Gästen.
"Nun, wollen wir aufbrechen?"

"Keira hat Recht! Wir sollten unser normales Leben leben, solange es noch geht. Denn falls das alles wahr sein sollte, wird sich anscheinend recht bald alles ändern. Das Einzige was wir im Moment tun können ist uns zu schützen. Also ich meine wir sollten lernen wie man kämpft und unsere Waffen immer bei uns tragen. Solange wir keine brauchbaren und umunstößlichen Beweise haben können wir uns an nichts festhalten!", in Sianna's Stimme lag ein unsicherer unsicherer Ton.
Sie wollte das alles nicht. Doch das einzige was sie nun tun könnte, war zu hoffen. Apropos Kampf, ihr fiel ein dass sie ja bald zu Daniel und Kämpfen lernen müsse.
"Hey Keira, der Kampfkurs fängt bald an. Möchtest du mit? Ach und, Lala, wenn ihr möchtet könnt ihr auch mitkommen, außer ihr sagt das sei euch zu langweilig. Aber bis jetzt ist es recht lustig!"
Sianna lächelte Lala zu. Sie schien sehr freundlich zu sein. Vielleicht würden sie irgendwann Freundinnen werden, doch das lag noch in ferner Zukunft.

Keira folgte der Unterhaltung mit wachsender Unruhe, ihre Augen wurden immer größer und ihr Mund klappt auf.
Gerade war es noch ein mittelmäßig gefährliches Wesen im Wald gewesen, jetzt gab es schon eine ganze böse Machtgemeinschaft, die hinter ihrem Leben her war? Das konnte so nicht stimmen.
Als sie merkte, dass die anderen beiden sie erwartungsvoll anblickten und sie selbst nur entsetzt in die Luft starrte, schloss sie schnell ihren Mund, dann goß sie sich Wein ein und trank das Glas auf Ex. Nachdem sie schwer geschluckt und kurz gehustet hatte, denn es war sehr... nun ja, aromatischer Wein, verbrachte sie noch einen Moment lang damit, das Glas fein säuberlich auf dem Tisch auszurichten und somit den Blicken der anderen kurz ausweichen zu können, stellte sie sich doch ihren Gesichtsausdrücken und fing an: "Also gut, ganz langsam. Wir sollten bei unseren Überlegungen nichts überstürzen. Die Fakten sind: Wir haben ein Wesen gesehen, das schneller als ein Mensch war, und böser als ein Elf. War es ein Dunkelelf? Vielleicht. War es ein Vampir? Vielleicht. Wir wissen es nicht. Außerdem gibt es da Lalas Mutter, die denkt, ich wäre so etwas wie die Auserwählte. Da wäre ich mir mal nicht so sicher. Nichts gegen deine Mutter!", sagte sie schnell, an Lala gewandt, "aber ich denke doch, es erscheint schon etwas... naja, unwahrscheinlich." *Gerade ich, ungeschickteste Kreatur der Weltscheibe!*
"Also lasst uns zunächst davon ausgehen, dass ich nur eine ganz normale Person bin und die Gestalt auf der Lichtung alleine war, dass es auf dieser Insel überhaupt nur ein böses Wesen gibt, und dieses nur Hunger oder eben Durst hatte und nicht aus anderen Gründen nach unserem Leben trachtete. Vielleicht tat es das auch gar nicht, vielleicht wollte es uns nur... Angst machen. Hey, vielleicht war es einer von diesen Magiestudenten! Diese Scherzkekse denken sich doch ständig alberne Streiche aus!"
Keira grinste, zufrieden, dass sie eine rationale Erklärung gefunden hatte. Dummerweise war da trotz allem noch immer das Gefühl, dass hier irgendetwas nicht stimmte. Die merkwürdigen Dinge, die Lala behauptete, waren, so glaubte sie, zwar aller Wahrscheinlichkeit nach nicht die richtige Erklärung für das Geschehene, allerdings war es auch nichts so banales wie Magiestudenten. Auch wenn die die Erklärung für die meisten Phänomene waren.

Das war zu viel für Sianna. Sie nahm einen sehr großen Schluck von dem Wein, sodass ihr ganz schwummrig wurde. Das wollte sie alles nicht! Sie dachte sie wäre endlich in einer Stadt in der Ruhe und Frieden herrschte, und dann so etwas! Und Keira die Auserwählte? Sie sah sie mit großen Augen an. Was machte sie zur Auserwählten? Hatte sie besondere Fähigkeiten oder Talente? Sie verstand nicht und sah Keira nach einer Antwort velangend an.

Lala erschrak ein bisschen, als sich Sianna verschluckte und schaute sie mit großen Augen an.
"Ob ihr in Lebensgefahr seid.. Hmm.. Ich bin mir nicht so ganz sicher. Wenn die bösen Mächte noch nicht wissen, dass Ihre Freundin Keira die Auserwählte ist, dann wahrscheinlich eher nicht, denn sie würden nicht vermuten, dass eine eher zierlich wirkende friedliche Elfe sie vernichten würde... Wenn sie es bereits wissen, müssen wir so schnell wie möglich handeln... Ich weiß auch noch nicht, was der Plan des Vampirs oder des Dunkelelfs ist, aber es kann nichts Gutes sein. Die einzigen Dinge, die wir bis jetzt tun können, ist erstens abwarten was die Bösen vorhaben, zweitens, so schnell wie möglich sicherstellen, dass Sie beide so viel Kampferfahrung wie möglich in so kurzer Zeit wie möglich sammeln und drittens herausfinden, mit welcher Waffe Keira sich am besten verteidigen bzw. mit welches Waffe sie am besten kämpfen kann und den Stein zu eben dieser Waffe verarbeiten."
Auch Lala durchlief ein eiskalter Schauer als sie daran dachte, gegen ein so mächtiges Wesen wieder anzutreten. Aber diesmal wusste sie was zu tun ist...glaubte sie jedenfalls. Sie hoffte, dass die anderen beiden nicht denken würden, sie wüsste so viel mehr über diese Wesen, denn sie hatte nur einmal gegen einen Vampir gekämpft (und wurde dabei fast getötet!) und den Rest kannte sie nur aus Legenden und Büchern. Aber sie würde ihr bestes geben, denn ihre beiden Gäste machten auf sie einen sehr sympathischen Eindruck und sie wollte nicht noch einmal riskieren, dass unschuldige und nette Bürger ums Leben kamen.
Was wohl Keira dazu dachte? Sie war schon die ganze Zeit so still...

Sianna bemerkte erst jetzt dass sie vergessen hatte sich vorzustellen.
"Oh, Verzeihung. Mein Name ist Sianna. Ich bin auch relativ neu in dieser Stadt. Ich arbeite im Moment in einer Schneiderei und lasse mich in Waffenbenutzung weiterbilden."
Während sie ihre Worte wirken ließ, nahm sie die Weinflasche und schenkte sich in ihr Glas ein. Dann setzte sie das Glas an ihre Lippen und nahm einen kräftigen Schluck denn sie spürte dass sie das brauchen würde. In diesem Moment sagte die Frau, namens Lala, dass dieses Wesen im Wald, welches sie belästigt hatte, sie hätte töten können. Sianna war entsetzt und verschluckte sich an dem Getränk und versuchte ihre Lunge frei zu husten. Sie klopfte sich mit der Faust auf ihren Brustkorb und schließlich konnte sie wieder atmen.
"Was?!", sie musste noch leise weiter husten, doch der größte Teil ihrer Lunge war wieder Weinfrei.
Das Wesen hätte sie töten können?! Sianna Gedanken rasten umher und sie war völlig verwirrt. Was hatte Lala mit der ganzen Sache zu tun? und wieso sah sie Keira immer so bedeutungsvoll an? Wieso hatte sie ihr das überhaupt gegeben?
Sianna fühlte sich übergangen und schutzlos. Das was sie bisher von Lala erfahren hatte war das sie eine ganz exzellente Kriegerin war. Und wieso brauchte sie dann Hilfe? Konnte Sianna sich nicht aus der ganzen Sache heraus halten? Spielte sie eine wichtige Rolle?
Fassunglos und mit offenem Mund starrte Sianna Lala an. Es war alles so schön friedlich gewesen. Wieso jetzt, wieso hier?
Sie verstand garnichts mehr. Ihre Gedanken wirbelten herum, fuhren Achterbahn, stürzten sich von hohen Bergen in die Tiefe, fuhren wild umher und wuselten durcheinander. Jetzt einen klaren Gedanken zu fassen war praktisch unmöglich. Sie versuchte jedoch angestrengt etwas zu sagen, denn anscheinend wurde das von ihr erwartet.
"Heißt das..wir..wir sind..in Lebensgefahr? Was können wir tun?"
*Uff, das war schwierig. Na wenigstens habe ich einen einigermaßen anständigen Satz zu Stande gebracht!*, dachte Sianna.
Sie fühlte sich so als würde ihr gleich schlecht werden. Sie verstand das alles nicht.

Lala lächelte ihren Gästen freundlich zu und brachte sogleich die Getränke. Drei Weingläser und der beste Wein, den sie hatte.
Zu der fremden braunhaarigen Frau gerichtet stellte sie sich vor: "Mein Name ist Lala, ich bin eine Kriegerin aus einem Dorf etwas weiter weg von hier. Ich wohne hier seit ein paar Monaten und meine Mutter bat mich Keira ein Päckchen mit einem sehr wertvollen Inhalt zu überbringen, so haben wir uns kennengelernt. Und ihr seid?"
Da fiel ihr ein, dass auch die Unbekannte noch aufgeklärt werden musste, da sie anscheinend eine Freundin von Keira war, sollte sie das besser erfahren.
"Um es zusammenzufassen: das Wesen, dem Sie im Wald begegnet sind, ist äußerst gefährlich und hätte sie mit einem Fingerzucken töten können, jedoch hat meine Mutter, eine Hellseherin, Keira einen Stein gebracht, aus dem man eine Waffe machen kann, mit der jenes Böse vernichtet werden kann. Hilfreich wären auch eine kampffähige Truppe und vielleicht sogar ein bisschen Magie.", erklärte sie. "Nun, wie auch immer, wenn die Damen es gestatten, würde ich Ihnen gerne bei diesem Kampf zur Seite stehen, denn in diesem Dorf gibt es schon mehr als genug Sicherheitskräfte und ich glaube meine derzeitige Erfahrung in Kampfesangelegenheiten dürfte von Nutzen sein, vielleicht kann ich ja noch ein paar andere Krieger überreden mitzukommen."
Sie war sich nicht mehr ganz sicher, ob Keira noch ganz bei der Sache war, denn sie sah sehr abwesend und in Gedanken versunken aus. Aber das konnte sie nachvollziehen, es muss ein Schock sein, zu erfahren, dass man die wahrscheinlich einzige Elfe im Land, oder sogar vielleicht auf dem gesamten Planeten ist, die das Böse abwenden kann.
Lala beschloss erstmal die Reaktionen abzuwarten, nahm sich eines der drei Gläser und nippte daran.

Sianna setzte sich.
"Habe ich irgendetwas verpasst?"
"Die Stimmung war zum zerreißen gespannt und Sianna merkte dass irgendetwas schlimmes passiert war. Aber was? Verzweifelt sah sie beide an und verlangte mit ihrem Blick eine Erklärung. In diesem Moment fragte die Frau, von der sie immer noch nicht den Namen wusste, ob sie etwas zu Trinken haben wolle. Bei diesem Stichwort fuhr ein brennender Schm3rz durch ihren Hals. Ja sie hatte sehr Durst.
"Ähm, ja, habt ihr Wein da?", fragte sie die Frau.

Keira folgte Lalas Worten konzentriert und saugte jede Silbe auf. Als es klopfte, erschrak sie, so sehr war sie aufs Zuhören fokussiert. Während Lala Sianna hereinließ, dachte sie über das, was sie gesagt hatte, nach. Ein Vampir? Oder Dunkelelf? Ja, es konnte sein. Es würde passen. Und doch war es unmöglich...
Keira hatte von derartigen Wesen gehört, es waren angsteinflößende Gestalten. Die Dunkelelfen waren früher normale Elfen gewesen, bis sie die Gier nach Magie und bl*t verdorben hatte... Und von den Vampiren wusste niemand so genau, wie sie entstanden waren, aber es gab zahllose Geschichten. Eine war, dass einst der Kuss eines Schattens einen Menschen verwandelt hatte. Vielleicht waren sie auch eine von den Kriegsführern der dunklen Macht gezüchtete Rasse.
Aber allgemein bekannt war: Die Begegnung mit einem dieser beiden Wesen überlebte man selten, wie Lala auch belegt hatte. Dass Keira und Sianna noch am Leben waren, war Glück. Aber warum hatte dieses Wesen sie eigentlich nicht getötet? Es wäre ihm leicht gefallen, beherrschten sie doch keinerlei effektive Verteidigungsfertigkeiten.
Alles erschien ihr so seltsam, je länger sie darüber nachdachte. Besonders die Tatsache, dass sie angeblich die Auserwählte sein sollte...
Auserwählte waren meistens Helden. Oder irgendwelche armen Waisenkinder, die herzensgut waren und deswegen zu Helden wurden und ein besseres Leben hatten, Leute retteten und beschützten und Frieden schufen...
Aber Keira war nur eine unscheinbare Arbeiterin in diesem großen Ameisenhaufen. Wieso sie?
Keira seufzte, innerlich überfordert mit all diesen Informationen und Veränderungen. Dann kam Lala auch schon zurück und bot ihnen etwas zu trinken an. Die Elfe nickte und meinte: "Was immer ihr da habt.."
Dann versank sie erneut in Gedanken.

"Also gut. Ich habe gestern in einem großen alten Buch geschaut und mich daran erinnert, dass ich mal bei einem meiner Aufträge einem solchen Wesen begegnet bin. Ich weiß nicht, ob ich richtig vermute, aber ich hatte mir überlegt, dass es sich eventuell um einen Vampir oder um einen Dunkelelf handeln könnte. Beide sind sehr, wirklich sehr gefährlich. Um diese Wesen zu bekämpfen bedarf es einer starken und kaumpftüchtigen Gruppe, auch magische Kräfte könnten von Großem Nutzen sein. Bei meinem Auftrag mussten wir einen alten Vampir, der das Dorf schon einige Zeit terrorisierte eliminieren, dabei ist fast meine gesamte Truppe gestorben, es gab nur ein paar Überlebende, unter anderem mich. Dieser Kampf zeichnet mich noch bis heute.", sagte sie und die schmerzhaften Erinnerungen kehrten zurück. Sie fasste sich mit der rechten Hand an den Nacken und spürte dort den Ansatz ihrer Narbe, dem Denkzettel, den der Vampir ihr damals verpasst hatte.
"Der Vampir hat trotz allen Angriffen schwer verletzt überlebt, hat das Dorf und die Umgebung aber verlassen. Er würde auf Ihre Beschreibung passen, aber es gibt viele Vampire, und fast alle davon tragen schwarz. Wie vorhin schon erwähnt, könnte es sich auch um einen Dunkelelf handeln, diese sind ungefähr genauso gefährlich wie Vampire, aber die Art, sie zu töten variiert sehr stark. Jedoch soll es eine Waffe geben, die beide tötet."
Lala musterte Keira von oben bis unten.
"Es soll einen magischen Stein geben, aus dem der auserwählte Träger eine Waffe machen soll, mit der kann man jegliche dunkle Kraft auslöschen. Und so wie ich das sehe, deuten die Vision meiner Mutter und der magische Stein, den sie Ihnen geschickt hat, darauf hin, dass Sie die Auserwählte sind. Deswe-", noch bevor sie aussprechen konnte, klopfte es abermals an der Tür.
Sie machte die Tür auf und ein Menschenfrau mit braunen Haaren stand ihr gegenüber und fragte sie, ob Keira da sei.
"Guten Tag, ja sie ist hier. Kommen Sie doch herein."
An ihre beiden Gäste gerichtet fragte sie: "Kann ich den Damen etwas zu trinken anbieten?"

Sianna schreckte aus ihrem Schlaf hoch und rieb sich den Sand aus den Augen. Die grelle Sonne blendete sie sodass sie ihre Augen zu Schlitzen verengen musste. Sie stand auf und ging zu einer hölzernen Truhe. Dort befanden sich mehrere Klamotten. Sie kramte eine weiße, enge Weste und eine sehr seltsame, enge Hose. Die Hose war schwarz und Sianna streifte sie sich mit Mühe über. Sie zog auch die Weste an, ging dann hinunter zum Tisch, machte sich ein Brot mit Aufstrich, aß, schnappte sich ein paar Stoffe und eilte aus dem Haus. Sie hatte noch viel Zeit bevor sie arbeiten müsste, also schlenderte sie über den Marktplatz auf das Stoffelager zu. Sie öffnete eine Tür, schmiss die Stoffe wahllos ins dunkle hinein und drehte sich wieder dem Marktplatz entgegen. In diesem Moment eilte ein Bote auf sie zu, drückte ihr eine Nachricht in die Hand, drehte um und verschwand wieder. Verdutzt entfaltete sie das Blatt und las die Nachricht. Darin stand dass sie zu einem Haus am Stadtrand kommen sollte. Sie machte auf dem Absatz kehr und ging zu dem Haus, was sie dort sollte wusste sie jedoch nicht.

Nach einem kleinen Fußmarsch kam Sianna an. Vor dem Haus war ein See in welchem Blumen schwammen. Es war traumhaft schön hier. Sie klopfte an die Eingangstür und prompt öffnete ihr eine junge Frau. Sie schaute sie erst einmal mit großen Augen und sehr verdutzt an. Die Frau war sehr schön, und Sianna war ein bisschen neidisch.
"Ähm...äh..äh..ist Keira hier?", drukte sie herum.

Keira lächelte freundlich und begrüßte Lala ebenfalls. "Guten Morgen. Ihr sagtet gestern ich sollte euch besuchen,sollte ich mehr erfahren wollen... über den Vorfall im Wald und das Päckchen?"
Wieder einmal sah sie sich beim Reden um, ob jemand in der Nähe war, der sie belauschen könnte. In letzter Zeit war sie irgendwie leicht nervös. Unbewusst umspielten ihre Finger die Scheide ihres Dolches. Dennoch versuchte sie, gegenüber Lala völlig lässig zu wirken, aber das gelang ihr wohl nicht so richtig.

Nachdem sie noch ein wenig überlegt hatte, was sie nun tun sollte, beschloss sie ihre Waffen zu putzen. Sie stieß die Kammer auf, hinter der sich ihr gesamtes Waffenarsenal befand und wusste nicht wo sie anfangen sollte... hier ein Bogen, da ein Pfeil, dort ein Schwert... Sie griff sich einfach das, was sie des öfteren benutzt hatte... als sie noch Aufträge bekommen hat, versteht sich
Das Breitklingen-Krummschwert, welches sie während ihrer Ausbildung am liebsten hatte, polierte sie auf Hochglanz. Sie konnte sich schon fast darin spiegeln und versank dann ganz in Gedanken.
Plötzlich klopfte es an der Tür, sie schaute hoch, dann wieder runter, legte das Schwert und das Tuch auf den Boden und stand auf. Lala schaute zuerst aus dem Fenster neben der Tür und erkannte dann Keira. Sie öffnete ihr und sagte: "Guten Morgen, kommen Sie doch herein!"

Auf dem Weg zu Lalas Hütte traf Keira einen Boten und gab ihm eine Botschaft für Sianna mit, in der stand, dass sie zu dem Haus am Stadtrand kommen sollte, vor dem ein Teich war, Lalas Haus.
Nach einer Weile hatte sie die beschriebene Wohngelegenheit ausfindig gemacht und ging zur Tür. Sie zögerte noch einen Moment, bis sie klopfte.

"Wie auch immer. Es war nur eine Vermutung, aber man darf das alles auch nicht verharmlosen... Hmm...Ich sollte abwarten. Vielleicht kriege ich noch weitere Informationen, oder er taucht wieder auf?", dachte sich Lala.
Sie war sehr müde, also schlüpfte sie aus ihrer Rüstung in ihr kuscheliges Nachthemd und legte sich in ihr Bett.
Die junge Elfe dachte noch sehr lage über die Geschehnisse nach und glitt schließlich sanft in den Schlaf.

Den nächsten Tag erwachte sie durch das zwitschern der Vögel, welche außen an ihrem Fenster saßen. Verschlafen rieb sie sich die Augen und stand auf. Sie ging in ihre Essenskammer und holte sich Zutaten für ein Frühstück raus. Nachdem sie gegessen hatte, spülte sie noch ab und machte sich langsam für einen weiteren friedlichen Tag fertig.
"Oooookay, was zieh ich heute an?"
Ja, ob man es glauben will oder nicht, aber für eine Kriegerin hatte sie einen zum Bersten vollen Kleiderschrank, denn sie hatte nicht nur unzählige Rüstungen, sondern fügte zu ihrer Sammlung Kleidungsstücke für den täglichen Gebrauch hinzu. Die Stadt war so friedlich, dass es unnötig war, jeden Tag in einer Rüstung zu kommen, mit der man sogar in den Krieg ziehen könnte. Als sie sich für ein dunkelgrünes Baumwollrüstungs-Oberteil, die passenden Shorts dazu und ein paar hohe Stiefel entschieden hatte, ging sie zu dem kleinen Tischen um sich ihre schwarzen mittellangen Haare zu kämmen.

Sie schnallte sich ihren Beutel um die Hüfte und stellte das Katana neben den Sessel und setzte sich auf diesen.
Lala überlegte...und überlegte...und überlegte. Sollte sie warten, bis Keira vorbeikam oder einfach in die Stadt gehen? Zu tun hatte sie heute nichts.

Der plötzliche Abgang von Sianna ließ Keira etwas verwirrt zurück - jedoch nur kurz, sie gewöhnte sich langsam daran, sich zu wundern.
Sie seufzte und packte dann die Box mit dem Zettel und dem Stein zurück in ihren Schrank, bevor sie sich aus der Speisekammer ein wenig Gemüse holte und etwas kochte. Während des Zubereitens und Essens dachte sie über alles nach, aber sie erkannte keine Logik. Um durch all dies durchblicken zu können, würde sie mit der Botin reden müssen. Aber erst morgen. Heute war es schon sehr spät, der Tag war lang und anstrengend gewesen. Keira hatte zwar Lust, alles mögliche zu unternehmen, und es drängte sie nach Bewegung, aber sie sollte das Haus jetzt lieber nicht mehr verlassen, wo es doch langsam dunkel wurde.
Früher hätte sie dabei keine Bedenken gehabt, Gennéa war eine sehr sichere Stadt... aber jetzt war sie innerlich immer leicht unruhig, wenn sie in den Straßen unterwegs war.
Also beschloss sie, sich einfach etwas mit ihrem neuen Stab vertraut zu machen, und machte einige langsame Bewegungs-Übungen mit ihm. In der Wohnung war leider kein Platz, sich richtig auszutoben, und der Garten war auch nicht groß. Nach einer Weile lehnte Keira den Stab an die Wand, räumte ihr Essgeschirr auf und beschloss dann, einfach früh ins Bett zu gehen, damit sie morgen gleich alles wichtige erledigen konnte.

Am nächsten Morgen wachte Keira auf und zog ein simples Kleid an. Es hatte allerdings Schlitze an den Seiten des Rockes, so dass sie damit im Notfall gut rennen konnte. Nach dem Frühstück kümmerte sie sich um ihren Garten und versteckte noch, bevor sie das Haus verließ, einen Dolch an ihrem Gürtel. Die Kette mit der Phiole hatte sie die ganze Nacht getragen.
Keira machte sich nun auf den Weg zum Stadtrand, auf die Suche nach der von Lala beschriebenen Hütte.

Lala stürmte oder viel mehr stolperte aus dem Laden heraus und machte sich auf den Weg nach Hause. Sie musste es finden, es würde ihr vielleicht ein wenig Aufschluss über die Situation geben. Sie lief so schnell sie konnte zu ihrer Hütte und als sie vor der Tür stand, zog sie den Schlüssel hervor, welchen sie aber fast vor Hektik hatte fallen lassen. Schließlich trat sie ein und schmiss ihren Hüftbeutel und das Katana auf den Sessel, welcher neben dem Kamin in der Ecke stand und lief in das zweite Stockwerk, wo sich ihre Büchersammlung aufhielt.
"Hmm... vielleicht ist es ja... nein, da hatte ich doch aufgeräumt und es wäre mir aufgefallen...aber vielleicht hier? Nein...aarghh immer wenn ich aufräume, finde ich GAR NICHTS mehr!!!"
Ein wenig frustriert beschloss sie, erstmal etwas zu essen, sie war am verhungern...
Lala ging in die Küche und machte sich ein leichtes asiatisches Nudelgericht, welches sie danach gierig verschlang. Sie legte sich auf das Sofa vor dem Kamin und konnte von ihrer Position aus das Katana sehen. Sie dachte daran, wie ihr Vater es ihr mitgegeben hatte, als sie das Dorf verließ. Es war ein wahres Meiserwerk an Schmiedekunst, eine Klinge so schwarz wie die Nacht, es wird gemunkelt, dass es aus einem Kometen, welcher einst auf der Erde eingeschlagen ist, gemacht wurde, von einem Meister geschaffen, ein Griff mit Elfenbein-Kern umwickelt von dem feinsten und resistentestem Leder ihres Dorfes. Es war ihr ganzer Stolz und zuerst dachte sie, sie wäre es nicht würdig, dieses Schwert zu führen. Da fiel ihr ein, dass ihr Vater ihr auch noch den passenden Dolch dazu geschenkt hatte. Er sah aus wie eine Miniversion ihres Katanas, aber mit einer silbernen Klinge. Es steckte in einer dunkelbraunen Holzscheide mit Blumenverzierungen und einem Band. Auf der Klinge waren die Worte "Don't stop. Keep walking." eingraviert.
Sie beschloss, den Dolch an dem Gürtel ihres Hüftbeutels anzubinden um ihn immer als Reserve-Waffe mitzuführen.
Lala zerbrach sich immernoch den Kopf darüber, wo es war... *GEISTEBLITZ*

Bevor sie zu ihrem Heimatdorf gereist war, war sie darüber gestolpert und hatte es danach in einer Ecke ihrer kleinen Privatbibliothek verstaut. Sie lief hoch und... JA da war es!
Die junge Frau zog es heraus und knallte es auf den Tisch, der in der Mitte des Raumes stand und blätterte es auf.
Sie überlegte kurz. "Wie nannte man diese Wesen nochmal? Ich... habe irgendwann mal gegen einen gekämpft...hmm.. war es ein...Vampir?"

"Wenn es miteinander zusammenhängt müssen wir schnell rausfinden was da los ist. Denn das mit dem Mann im Wald war ja schon gefährlich. Wenn ich daran denke, schüttelt sich bei mir immer noch alles. Ich finde diese ganze Sache nicht koscher. Vielleicht würde es helfen wenn wir dieser Hellseherin mal einen Besuch abstatten. Dann kann sie uns vielleicht mehr sagen!", Sianna überlegte was sie tun könnte.
Zuerst musste sie weiter das Training bestreiten denn sie fühlte sich immer noch hilflos. Doch wenn das noch eine ganze Woche dauerte...
Ein plötzliches Gefühl der Angst überkam sie und sie beschloss so schnell und so viel wie möglich zu lernen.
"Aber, Keira, was ist...wenn es noch einmal zuschlägt, und wir wehrlos sind?! Wir haben noch nicht gelernt mit Waffen umzugehen! Wir wissen nicht was für Mächte dort am Werk sind. Und nachdem was du von der Botin erfahren hast klingt das alles sehr zwielichtig!"
Sianna beschloss ihre Angst etwas zu lindern indem sie mit ihrem Holzschwert übte. Sie hatte zwar noch nicht gelernt damit umzugehen aber herumschwingen ohne es fallen zu lassen war besser als alles andere. Plötzlich fiel ihr Coco wieder ein, das arme kleine Tier musste ja ganz alleine und einsam sein. Sie verabschiedete sich eilig von Sianna, rannte nach Hause und sah nach ihr. Sie schlief in aller seelenruhe in ihrem Futter in der Kiste. Sianna füllte eine kleine Schale voller Wasser und stellte sie in die Kiste. Dann ließ sie sich auf das Bett fallen und schlief ein.

Keira setzte sich. "Ich weiß es nicht.", sagte sie mit einem Seufzen.
"Vielleicht sollten wir das nicht all zu ernst nehmen, wir kennen diese Hellseherin ja nicht einmal. Aber... naja, dass sich hier etwas verändert, das erscheint mir... es könnte sein. Dieser Unbekannte im Wald, es hat irgendetwas zu bedeuten. Aber ich weiß nicht was, und ich weiß nicht, was ich damit zu tun habe..."