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Verwundert griff Sianna nach dem Stein. Er sah nicht sehr besonders aus. Es war nun ja.. es war ein Stein! Sie nahm den Brief in die Hand sah Keira schließlich mit dem Blick: "Darf ich ihn lesen?" an und las ihn. Sie verstand nicht was sie da las. Was hatte das zu bedeuten?
"Ich..ich verstehe nicht! Was hat das zu bedeuten?!", fragte sie verdutzt.

Als sie bei ihr zuhause angekommen waren, setzte sich Keira neben Sianna an ihren Esstisch im Erdgeschoss und überlegte dann kurz, wie sie alles logisch und glaubhaft erzählen sollte, aber das war gar nicht so einfach, denn sie glaubte es ja selber eigentlich nicht.
Nach einem Moment fing sie schließlich an: "Du hast doch mitgekriegt, dass diese junge Frau etwas von mir wollte. Sie hat mir ein Paket übergeben und sagte... naja, sie meinte ihre Mutter, eine Hellseherin, hätte eine Vision gehabt... über mich! Und sie hätte gesehen, dass ich sowas wie eine Heldin sein würde... Als ich zuhause war und das Paket geöffnet habe, habe ich... Ach, sieh es dir selbst an."
Sie stand auf und huschte nach oben in ihr Zimmer. Sie holte die Box und trug sie hinunter zu Sianna. Dann stellte sie sie auf den Tisch, öffnete den Deckel und offenbarte ihr den Inhalt: Den Stein und den Brief.

Verwirrt von der plötzlichen Geheimniss Tuerei folgte sie Keira. Was konnte es bloß seien? Hatte es etwas mit ihr zu tun? Hatte sie etwas falsch gemacht? In Gedanken schwelgend lief sie Keira hinter her und fragte sich dass es bloß sein könnte was so wichtig war. Schließlich waren sie bei Keira angekommen, Sianna setzte sich auf einen Stuhl und schaute sie fragend an.

Als sie Sianna endlich gefunden hatte, lächelte sie fröhlich. "Hallo. Ja, das war vorhin irgendwie... unübersichtlich. Morgen bin ich auf jeden Fall beim Training dabei! Aber jetzt sollten wir zu einem von uns beiden nach hause gehen, ich muss dir etwas erzählen..." Bei dem letzten Satz wurde ihre Stimme leiser und geheimnisvoll. Sie sah sich kurz um, ob ihnen jemand lauschte.
"Es ist anscheinend etwas sehr wichtiges, und ich finde du solltest auch davon erfahren."

Sianna lief hilflos auf dem Marktplatz herum. Sie hatte die Orientierung verloren. Sie wusste zwar wo sie war und sie wusste auch wie sie wo hinkommt. Aber sie fühlte sich hilflos. Schließlich ließ sie sich lustlos auf eine Holzbank fallen. Es war ein sehr anstrengender Tag gewesen. Aber eigentlich musste sie schleunigst nach Hause zu Coco. Und sie musste sich auf den morgigen tag vorbereiten. Denn immerhin müsste sie arbeiten und sie hätte ihre zweite Übungsstunde.
*Dieses mal ist Keira vielleicht auch dabei!*, dachte sie.
Sie legte sich vor lauter Erschöpfung auf die Bank und war kurz davor einzuschlafen, als sie etwas seltsames entdeckte. Mitten auf dem Marktplatz sah sie etwas silbernes aufblitzen. Niemand außer ihr schien es zu bemerken, doch nun klebte ihr Blick daran. Langsam stand sie auf und bewegte sich ohne nach zu denken darauf zu. Als sie schließlich nah genug dran war, um zu erkennen was es war, blieb sie stehen. Es war ein Medaillon. Und es hing an einer Kette die sich anscheinend an einer Mauer verfangen hatte. Vorsichtig löste sie die Kette und ließ es in ihre Hand gleiten. Man konnte es öffnen, doch es war nur ein sehr komisches bild darin. Es schien auch kein Bild zu sein, sondern eher...die Illusion eines Bildes. Es schien nicht real und dort zu sein, aber man konnte es sehen. Berühren konnte man es jedoch nicht. Es zeigte ein herz mit einem Schwert in der Mitte. Sianna drehte es um, vielleicht stand irgendwo der Name des Besitzers? Doch nirgends war ein Name. Also beschloss sie das Medaillon zu behalten bis es jemand sucht. Auf der Vorderseite war ein winzig, kleiner Spiegel angebracht. Um den Spiegel herum schnörkelten sich schwarze Muster. Es sah nicht wie ein typisches Medaillon aus. Es war anders. Es gab ihr ein Gefühl der Geborgenheit. Sie sah sich um und in diesem Moment entdeckte sie Keira. Ohne nachzudenken ließ sie das Medaillon in ihre Tasche gleiten und ging auf sie zu.
"Hallo! Schade dass wir uns heute so verpasst haben. Ich hoffe du bist morgen bei der Lernstunde dabei. Unser Lehrer ist sehr nett. Ungefähr so alt wie ich, gut aussehend und heißt Daniel Scout. Aber ich muss dich warnen, er hat relativ harte Methoden!", sie lächelte Keira zu und entspannte sich wieder.

Keira blieb etwas verdutzt stehen, ihr Mund klappte auf angesichts der Verwirrung, die in ihrem Kopf entstand, aber dann hatte sie ihren Kiefer wieder unter Kontrolle und schloss ihn.
Sie schüttelte immer wieder verwirrt den Kopf, während sie sich zurück zum Waffenladen drehte, den Stab aussuchte, den sie vorhin betrachtet hatte, und ihn bezahlte. Auch als sie zuhause angekommen und Stab, Paket und Phiole abgelegt und sich auf einen Stuhl hatte fallen lassen, wurde es nicht besser. Keira beschloss, vorerst beruhigenden Tätigkeiten nachzugehen. Also kümmerte sie sich um ihren Garten, pflückte einige Äpfel, rupfte Unkraut und goß sich dann einen Tee aus Kräutern auf. Erst, als sie eine halbe Tasse davon getrunken hatte, wurde ihr Kopf klarer - und ihr fiel auf, dass sie Sianna verloren hatte. Irgendwann, als Lala aufgetaucht war, musste Sianna verschwunden sein. Hoffentlich war sie nur aus Ungeduldigkeit weitergezogen, und ihr war nichts passiert...
Keira atmete tief durch und platzierte erstmal das seltsame Paket auf ihrem Tisch. Sie rückte es zurecht und saß einen Moment lang zögernd davor, bis sie sich schließlich traute, die Schnüre aufzuknoten und das Packpapier zu entfernen. In der Verpackung fand sie eine hübsche Holzbox, die sie vorsichtig öffnete. Doch statt eines wilden Tieres oder eines Giftgases befand sich in der kleinen Kiste nur ein Stein. Keira hielt inne. Ein Stein. Sie fühlte sich in diesem Moment, nun... sagen wir, leicht veräppelt.
Diese ganze Geschichte mit der Hellseherin und diese mysteriöse Frau, die so getan hatte, als wüsste sie wichtige Dinge... Vielleicht war es eine Trickbetrügerin gewesen! Vielleicht hatte Lala sie abgelenkt, während ihre Komplizen ihr Geld gestohlen hatten! Sie suchte sofort ihren Lederbeutel und zählte die Münzen nach, aber es war noch alles da. Seltsam... Keira warf erneut einen Blick in die Box und entdeckte dann einen Zettel, der ihr vorher nicht aufgefallen war.
Sie nahm ihn heraus, entfaltete ihn sorgfältig und las.



Keira runzelte die Stirn. Das klang alles so merkwürdig... Und unlogisch. Wieso sollte gerade sie eine so große Rolle spielen? Sie beschloss, das erst einmal zu vergessen, und lieber herauszufinden, wer der Unbekannte im Wald gewesen war.
Also versteckte sie die Kiste mit dem magischen Stein und dem Brief in ihrem Schrank und band sich die Kette mit der Phiole um, damit sie sie immer bei sich hatte. Dann zog sie los, um Sianna zu finden. Bestimmt würde auch sie wissen wollen, wer der Mann gewesen war.

"Mhm, hmm, mhm. Danke für die Information. Nun, wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, dann wird der Inhalt dieser Phiole Sie beschützen. Sobald die denn Mann wiedersehen, sollten sie ein bisschen der Flüssigkeit auf Ihre Hand träufeln und dann am Hals reiben. Also, ich verabschiede mich nun, auf Wiedersehen!"
In einem Bruchteil einer Sekunde diskutierte sie mit ihrem inneren Selbst aus, ob sie noch eine Antwort abwarten sollte oder nicht, entschied dann aber, keine Zeit mehr zu verlieren, lächelte Keira an, drehte sich um und ging.

In die paketfreie Hand nahm Keira etwas verwundert die Phiole entgegen und betrachtete sie kurz neugierig, bevor sie antwortete: "Ich konnte ihn nur sehr kurz sehen, er ist die ganze Zeit hin und her gehuscht... Er war von oben bis unten schwraz angezogen.Schwarzer Mantel, schwarze Hose, schwarzer Gürtel, schwarze Stiefel. Und schwarze Haare, ein bisschen wuschelig... Nun, für was ist diese Phiole gut?"

Lala war sich nicht mehr so sicher. Sie war während einem ihrer ersten Aufträge auf so etwas ähnliches gestoßen, aber... nein, jetzt war nicht die zeit zu spekulieren. Sie brauchte mehr Informationen.
"Natürlich, kommen Sie jederzeit vorbei."
Da fiel ihr noch etwas ein. Sie kramte aus ihrem Hüftbeutel eine kleine Phiole in der Größe eines Kettenanhängers heraus und hängte es an eine Schnur. Das kleine Glasgefäßchen war mit einer kristallklaren Flüssigkeit gefüllt.
"Nehmen Sie das hier noch an sich, es sollte wenigstens für ein wenig Sicherheit in der Dunkelheit garantieren. Aber bevor ich endlich gehe: Wie sah der Fremde aus?"

Keira stutzte. Das klang ja alles so geheimnisvoll und... wichtig. Sehr wichtig. Für die Zukunft dieser Stadt, dieses Landes wichtig.
Was konnte ein unheimlicher Typ im Wald mit der Zukunft des Landes zu tun haben? Und, eine noch interessantere Frage: Was hatte sie selbst, Keira die ungeschickte Elfe, mit alldem zu tun? Nur weil sie im Wald gewesen war? Oder war das alles Schicksal?
Keira schüttelte diese lächerlichen Gedanken ab und wandte sich Lala zu.
"Also gut, dann verabschiede ich mich. Kann ich denn nachher zu euch kommen, um mehr zu erfahren?"

Sie wusste nicht genau, was sie antworten sollte. Die Bürger dieser Stadt hatten natürlich das Recht dazu, zu erfahren, was los ist, aber sie dachte, dass es sie nur unnötig verschrecken würde. Vielleicht sollte sie einfach die anderen Krieger in ihrem Dorf um Hilfe bitten und alleine gegen den Feind kämpfen? Aber was hatte dan Keira mit der ganzen Sache zu tun? Sie war sich nicht sicher, was sie tun sollte. Nach einiger Zeit der inneren Diskussion, fiel ihr ein, dass sie vielleicht auch mal auf Reikas Frage antworten sollte.
"Was? Ähm, entschuldigen Sie bitte... ich hatte mich für einen Augenblick in Gedanken verloren", sagte sie, "Wissen Sie, ich glaube, das hier ist nicht der Richtige Ort, über solch ein Thema zu reden. Fall Sie Interesse an weiteren Informationen haben, kommen Sie zu meiner Hütte am Stadtrand, es ist die mit dem kleinen Teich mit den Lotusblüten."
Lala schaute sich kurz um und bemerkte, dass jemand sie anschaute. Sie starrte zurück, sie versuchte, den intensivsten Blick, den sie drauf hat, zu benutzen. Peinlich berührt wandte die andere Person den Blick wieder ab und Lala lachte in sich hinein, da sie solche Augenblicke liebt.
Wieder zu Keira gerichtet, sprach sie: "Ich glaube, ich sollte jetzt gehen."

Sianna überlegte was sie nun tun sollte. Sollte sie auf Keira warten? Sollte sie Keira suchen? Oder sollte sie schon einmal zu dem Lehrer gehen? Nun ersteres fiel weg. Denn es war sinnlos Keira zu suchen. Hier waren so viele Menschen. Und sie sahen alle so gleich aus. Es war praktisch unmöglich sie zu finden beziehungsweise zu suchen. Und zu warten war auch langweilig. Somit fiel das zweite auch weg. Und wenn sie nun einfach vorgehen würde? Würde Keira sie dann noch finden? Wenn sie nun einfach wegging, dann wüsste Keira jka nicht wo sie war, und machte sich vielleicht Sorgen...
Andererseits konnte Sianna es kaum erwarten endlich zu lernen mit Waffen umzugehen. Und immerhin war das ja keine allzu große Stadt. Und sie konnten sich ja morgen wieder treffen, dass wüsste Keira dass es ihr gut ging. Als stand sie auf, kämpfte sich durch die Menschenmenge und suchte nach dem richtigen Weg. Es dauerte etwas bis sie endlich wieder wusste wo sie war, und als sie dies herausgefunden hatte bog sie in eine kleine Seitenstraße ein. Links und rechts neben Sianna standen viele Häuser, dicht aneinandergereiht. Nur in der Mitte war eine schmale Gasse in der Nichts war. Sie sah sich um. Die Häuser spendeten Schatten, jedoch sah man die Sonne immer noch klar und deutlich am Himmel stehen. Sie brannte herunter und es war sehr warm. Zwischen den Häusern waren dünne Seile aufgespannt worden. Auf diesen Seilen hing nasse Wäsche. Es tropfte ein wenig Wasser herunter und Sianna sputete sich um nicht einen eiskalten Tropfen in den Nacken zu kommen. Am Ende der langen Gasse war ein großer Platz. Der komplette Platz war mit saftig, grünem Gras bedeckt. In der Mitte des Platzes stand ein großer Baum der Schatten spendete. Am Rande stand ein Haus. Über dem Haus hing ein Schild auf dem in goldener Schrift folgendes stand: "Scout, der Waffenlehrer". Die Schrift war kunstvoll geschwungen und sah sehr edel aus. Auf dem Platz standen einige Trainingsattrappen. Sie sollten anscheinend Menschen darstellen, jedoch sahen sie nur aus wie Kartoffelsäcke die mit Heu ausgestopft wurden. Besser gesagt: Es WAREN Kartoffelsäcke die mit Heu ausgestopft worden waren, jedoch waren sie an großen Holzpfosten, die in den Boden gerammt worden waren, befestigt. Außerdem war eine Zielscheibe mit weißer, blauer und roter Farbe darauf gemalt worden. Das Haus das auf dem Platz stand, war aus Stein und sah recht stabil aus. Vorsichtig ging Sianna auf das Haus zu. Die Tür war aus dunklem Holz mit feiner Maserung. Die Schaniere und der Türgriff waren anscheinend mit Gold verstärkt worden. Sie klopfte zaghaft und nachdem sie ein paar Schritte, die anscheinend aus dem inneren des Hauses kamen, gehört hatte, öffnete ihr ein junger Mann die Tür.
Der Mann hatte verwuschelte, schwarze, mittellange Haare und sah etwas genervt aus. Seine Augen waren braun und die Sonne spiegelte sich darin. Er hatte recht breite Schulter, und ein offenes, weißes Hemd an. Man sah seine Muskeln und Sianna wurde leicht schwummrig.
"Ja?", der Mann stöhnte und sah sie gelangweilt an.
Schockiert über die plötzliche Abneigung stotterte für einige Sekunden herum. Dann fasste sie sich wieder und versuchte so deutlich wie möglich zu reden. Doch leider war es sehr schwer einen vollständigen Satz zu bilden. Denn jedesmal wenn sie in die Augen des Mannes sah verlor sie den Faden und vergaß was sie sagen wollte.
"Ich..äh..ich bin hier weil ich...kämpfen lernen will! Genau das wars! Ich will kämpfen lernen.", sagte sie und versuchte so ernst wie möglich zu bleiben, doch sie versagte auf ganzer Linie.
Plötzlich hellte sich die Miene des Mannes auf und seine Augen bekamen ein freudiges Funkeln. Er war nicht mehr abweisend, sondern fröhlich und einladend. Er bat sie einzutreten und zeigte ihr wo sie sich setzten konnte.
"Es gibt verschiedene Arten vom Kampf. Da ich es Leuten lehre, wie man mit Waffen umgeht, denke ich du bist hier um etwas über den Umgang mit Waffen zu erfahren. Welche Waffe möchtest du erlernen zu benutzen?", fragte er sie und sah sie lächelnd an.
"Nun..äh..ich interessiere mich sehr für Dolche, Schwerter und Säbel.", meinte Sianna.
Der Mann gab ein nachdenkliches Geräusch von sich, ging um Sianna herum und betrachtete sie genau.
"Du scheinst mit mehr der Typ für sowas zu sein!", er verschwand kur und tauchte dann wieder mit zwei komplett identischen Schwertern auf.
Die Schwerter waren recht lang und sehr breit. Doch sie hatten eine extrem dünne Klinge. Sie glichen beide einem Säbel waren jedoch etwas anders. Der Mann überreichte sie ihr und Sianna betrachtete sie genau.
"Man benutzt sie nur zusammen. Niemals einzeln. Es sind zwei mächtige Teile eines ganzen. Doch bevor du mit so etwas anfängst...", er machte eine wirkungsvolle Pause, in der er Sianna die Schwerter wieder entriss, und fuhr dann schließlich fort, "...muss ich dir die Grundlagen beibringen. Dann besorgst du dir bei einem guten Händler solche Schwerter und wir können anfangen. Wenn du jeden Tag herkommst hätten wir die Grundlagen in einer Woche durch. Dann kannst du anfangen mit richtigen Waffen zu kämpfen."
Dann entdeckte er dass Sianna ein Holzschwert dabei hatte und freute sich dass sie bereits etwas zum üben hatte. Sie gingen zu einem Platz an dem Halbschatten war und dort hielten sie kurz inne. Er erklärte ihr was sie in den nächsten Wochen tun würden und Sianna nickte. Sie war immer noch ein bisschen in seinen Augen versunken versuchte jedoch krampfhaft mit zu bekommen was er gesagt hatte.
"Übrigens, ich heiße Daniel. Daniel Scout. Darfst mich aber Danny nennen. Mein Vater war der eigentliche Besitzer des Ladens. Doch er verstarb kürzlich und nun muss ich ihn leiten."
"Oh, das tut mir sehr leid für dich. Ich heiße Sianna. Du kannst mich aber Sia nennen", sie zwinkerte ihm scherzhaft zu und sie machten sich an die Arbeit.
"Wenn ein Krieger kämpft, muss er die richtige Stellung einnehmen. Du musst unumstößlich sein. Nichts darf dich ablenken. Schon das kleinste Zeichen von Konzentrationsschwäche und die wärst t*t. Probieren wir es aus. Mach die Beine etwas breit und stell dich so hin dass nichts und niemand deine Welt erschüttern könnte."
Sianna tat was er gesagt hatte, machte die Beine breit und stellte sich so auf den Boden. Daniel ging um sie herum, schrie ihr etwas ins Ohr oder rüttelte an ihr. Sie versuchte angestrengt so zu tun als würde sie nichts merken, doch es gelang ihr nicht. Ihr Konzentration minimierte sich immer mehr und schließlich spannte sie nicht mehr ihren Körper an sondern entspannte sich. Als Daniel das merkte wirbelte er herum, packte sie am Arm und ehe sie wusste wie ihr geschah, fand sie sich vor Daniel wieder. Er stand hinter ihr, hatte seinen Arm um ihren Hals und einen anderen an ihrem Kopf.
"Du wärst bereits jetzt t*t. Ich könnte dir mit Leichtigkeit das Genick brechen. Du musst dich mehr konzentrieren Sianna!", warnte er sie.
Sianna bemerkte dass Daniel ein Stück größer war als sie, und dass er gut roch. Sie sog seinen Duft ein und ihr Gehirn wurde für einen kurzen Moment vernebelt.
Sie gingen wieder in Ausgangsposition. Das ganze übten sie noch mindestens zwanzig Mal. Manchmal schaffte Sianna es sich sehr lang zu konzentrieren. Und manchmal auch nur eine Sekunde. Aber jedes Mal wurde sie am Schluss von Daniel überwältigt. Entweder er hatte sie im Schwitzkasten oder sie lag auf dem Boden, er über sie gebeugt. Es machte Spaß mit Daniel zu trainieren, doch einfach war es nicht. Er war ziemlich streng, doch jedesmal wenn Sianna versagte und dann wieder verdutzt auf dem Boden lag lachten sie.

Mehrere Stunden später beschloss Daniel dass sie für den Moment genug trainiert hatten. Es war inzwischen sehr spät geworden doch beide hatten die Zeit völlig vergessen. Sie plauderten noch ein wenig und schließlich verabschiedete sich Sianna und stapfte aus dem Haus hinaus. Sie hatte überall Muskelkater und viele blaue Flecken vom ständigen auf den Boden fallen. Aber zwei Dinge musste sie sich eingestehen:
1. Daniel war schon ein sehr gut aussehnder, junger, starker Mann
2. Er war verdammt gut, schnell und flink

Sianna taumelte müde über den Marktplatz. Sie hielt noch Ausschau nach Keira. Die Menschenmasse hatte sich etwas gelichtet und man konnte inzwischen die Stände sehen. Sianna ging zu Keira's Stand. Die Früchte und das Gemüse lag noch dort.

Keira legte nachdenklich die Stirn in Falten und zog die Augenbrauen hoch. Meinte sie das Ernst? Das Land retten? Sie, Keira, die ungeschickteste Elfe aller Zeiten? Aber vielleicht... Nein, das war bestimmt nicht war... Es sei denn... Sie schüttelte den Gedanken ab und entspannte ihr Gesicht. Als Lala sagte, sie kenne die Identität des mysteriösen, unheimlichen Mannes eventuell, wurde Keira hellhörig. Ungeduldig wartete sie noch kurz, bis sie fertig gesprochen hatte, nickte kurz und meinte "Ja, ja, klar mach ich das" zu dem Teil mit dem Um-Hilfe-Schreien und bohrte dann nach: "Was wisst ihr über diesen Mann? Was ist eure Vermutung? Bitte teilt euren Verdacht mit mir!"

"Hmmm... Nope, leider nicht.. Ich weiß nur, dass Sie laut den Visionen meiner Mutter unser Land retten sollen... Wenn nicht sogar die ganze Welt! Aber es ist schon merkwürdig, denn normalerweise hat sie nur Visionen von Menschen, denen sie schonmal begegnet ist... und dieser Mann... ich glaube ich weiß, wer er sein könnte, aber.. ich muss nochmal meine Quellen überprüfen... Falls sie das nächste Mal in Not geraten und denken, jemand würde sie umbringen wollen, dann schreien sie laut um Hilfe, dafür hat die Königin ja einen Teil ihrer Leibgarde entbehrt und hier her geschickt."
Sie wartete die Reaktion von Reika ab. Ihre grünen Augen... auch Lala hatte einst eine Vision. Das Land befand sich im Krieg, jedoch war ein Lichtblick auf Frieden... Eine Frau stand auf einem Hügel, mit einem Bogen in der Hand und magischen Pfeilen. Sie konnte damals ihr gesicht nicht genau erkennen, da hinter der Unbekannten die Sonne unterging, aber sie konnte eines sehen... strahlende, entschlossene grüne Augen...

Keira lächelte und reichte Lala ihre paketfreie Hand. "Freut mich, meinen Namen kennt ihr ja bereits. Und dank eurer hellseherischen Mutter wisst ihr wahrscheinlich mehr über mich, als ich selbst." Sie nahm ihre Hand zurück und redete dann wieder über den fremden Mann: "Nein, er war größer... so groß wie ein Mensch, aber... unfassbar schnell... ich habe nur verwischte Schatten umherhuschen sehen... Ich dachte daran, dass es vielleicht einer unseres Volkes sein könnte, aber selbst Elfen habe ich noch nie sich so schnell bewegen sehen. Ich schrieb der Königin bereits einen Brief und habe ihn heute überbringen lassen, vielleicht weiß sie, was dieses Wesen in den Wäldern von Kréa zu suchen hat. Denn freundlich war es auf jeden Fall nicht - ich glaube, der Mann wollte mich und meine Freundin töten."

"Oh, verzeihen Sie bitte. Ich bin die Beschützerin der verlorenen Schäfchen, eine Person, die durch auserwähltes Training, welches über Generationen in meiner Familie immer wieder verbessert wurde, zu einer Elite-Kämpferin ausgebildet wurde, außerdem auch eine musikfanatische Geigerin, passionierte Schuhträgerin, kurz gesagt: man nennt mit Lala."
Sie ging in Gedanken noch einmal durch, was die Händlerin ihr gesagt hatte.
"Hmmm... Sie denken also, es war kein Mensch. Nun, was war es denn dann? Ein Zwerg vielleicht?"

Keiras Gesicht entgleiste ihr kurz, als die fremde Frau das mit dem 'zu Großem geboren' sagte.
Dann jedoch lächelte sie und machte ein: 'Ich? Nein, das muss eine lustige Verwechslung sein.'-Gesicht.
Sie nahm das Päckchen entgegen, und beäugte es etwas misstrauisch. *Was da wohl drin ist?*
All zu ernst sollte sie die Wahrsagungen einer Unbekannten wohl nicht nehmen. Aber sie war neugierig auf den Inhalt des Pakets, natürlich auf eine sehr... vorsichtige Weise.
Der Überbringerin der Botschaft konnte man wahrscheinlich trotzdem vertrauen, und so beschloss Keira, deren Frage zu beantworten.
"Das ist... eine etwas längere und nicht all zu glaubwürdige Geschichte.", holte sie aus. "Aber um es kurz zu fassen: Ich habe erkannt, dass es in der Zukunft sinnvoll ist, wenn man sich wehren kann, sollte man in den Wald gehen oder ähnliches... Da war so ein unheimlicher Mann auf einer Lichtung..." Sie sah sich kurz um, beugte sich näher zur Fremden und sprach leise: "Ich glaube nicht, dass es ein Mensch war..."
Bei dieser Gelegenheit fiel ihr auf, dass ihr Gegenüber ebenfalls kein Mensch war. Eher eine Elfin. Es hätte ihr schneller auffallen sollen, doch sie war von dem Paket so abgelenkt gewesen. Neugierig fragte sie:
"Übrigens... wer seid ihr?"

Sie sah Keira ins Gesicht und musterte sie von oben bis unten. Reflexartig hatte sie geschaut ob ihr Gegenüber bewaffnet war, stufte sie aber dann als harmlos ein.
"Hier, das ist von meiner Mutter. Sie ist eine Hellseherin und hat mir gesagt, ich solle dir das hier überreichen, denn du seist 'zu Großem bestimmt'. Wobei... manchmal redet sie einfach nur wirres Zeug... Viel Spaß damit!"
Mit diesen Worten überreichte sie der blonden Elfe das Päckchen.
"Warum bist du eigentlich hier?"

Keira betrachtete die Waffen, die zum Teil auslagen, zum Teil an Ständern befestigt waren. Dummerweise hatte sie kaum Ahnung von solchen Gegenständen. Die spitzen, langen Messer, waren Schwerter, doch sie konnte nicht zwischen Einhand- und Zweihandschwertern unterscheiden, und was für Arten es noch gab. Dolche konnte man noch ganz gut erkennen, die waren kleiner. Die Streitäxte sahen alle ähnlich aus, und die Armbrüste auch. Nur mit Bögen kannte sich Keira aus, das war sozusagen eine Spezialwaffe ihres Volkes. In ihrer Elfenheimat gab es dutzende begnadete Bogenmacher, und jedes kleine Elfenkind lernte früh, sich selbst einen zu bauen, mit einem Ast aus dem Wald und etwas Schnur. Natürlich waren diese Spielzeugbögen nichts gegen die Exemplare, die hier ausgestellt waren. Die meisten waren aus sehr edlem Holz, Keira konnte sogar die verschiedenen Baumarten benennen, aus denen sie hergestellt waren, was sie etwas mit Stolz erfüllte. Sie waren mit Blütenrankenmustern verziert oder es waren besondere Steine eingearbeitet. Die Griffe waren mit hochwertigem, speziell gegerbtem Leder umwickelt. Aus Neugierde nahm Keira einen dieser edlen Bögen und betrachtete ihn. Er lag sehr gut in der Hand und hatte das richtige Gewicht. Obwohl er sehr groß war, war er irgendwie handlich, und er strahlte etwas Heldenhaftes aus. Keira strich mit den Fingern vorsichtig über das feine, dunkle Holz, als wäre es heilig. In ihr wuchs das Bedürfnis, einen solchen Gegenstand beherrschen zu können. Sie wünschte sich, einen Köcher zu haben mit den schärfsten Pfeilen darin, und diesen wunderschönen Bogen ihr Eigen nennen zu können. Sie überlegte... in letzter verdiente sie mit dem Stand auf dem Markt so gut, dass sie ihn sich vielleicht sogar leisten könnte... Aber es kam ihr falsch vor. Sie konnte bestimmt nicht gut mit Pfeil und Bogen umgehen, sie hatte es in ihrer Zeit als Stadtbewohnerin wohl verlernt. Und sich dann gleich ein solches Meisterstück der Handwerkskunst zuzulegen, und es eventuell kaputt zu machen...
Nein, sie kaufte sich lieber eine billigere, einfachere Waffe. Sie legte den Bogen zurück und wandte sich den Stäben zu. Die sahen am unkompliziertesten aus. Es gab nur stumpfe Enden, nichts, woran man sich versehentlich verletzen konnte(denn so etwas passierte Keira öfter).
Sie untersuchte einen einfachen Stab, der etwas größer war, als sie selbst, und aus einfachem Holz bestand. Dies würde die richtige Wahl sein, vorerst. Bis sie genug von der Kunst des Kampfes gelernt hatte, um Leute nicht aus Versehen zu töten.
Keira wollte gerade fragen, wie viel das kostete, bis sie jemand antippte. Sie wirbelte herum(zum Glück hatte sie den Stab nicht in der Hand, sonst hätte sie jetzt ihren ersten Aus-Versehen-Totschlag begangen), wobei ihre blonden Locken hübsch schwangen, und sah die junge Frau vor ihr kurz verdattert an, da sie eigentlich gedacht hatte, es wäre Sianna gewesen.
Leicht verwirrt und sich nicht darüber bewusst, was man von ihr wollte, anwortete sie: "Ja, die bin ich. Was gibt es?"

Sianna betrachtete ihr neu erworbenes Schwert. Nun ja, es war aus Holz..
Vielleicht würde sie sich irgendwann ein richtiges Schwert kaufen oder einen Dolch oder vielleicht doch ein kleines Messer. Doch bevor sie an sowas denken konnte, musste sie lernen überhaupt mir Waffen umzugehen. Denn so etwas wie im Wald sollte ihr nicht noch einmal widerfahren. Als sie daran dachte lief ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken. Sie hörte immer noch diese grausige Stimme in ihrem Ohr.
Sie schüttelte sich, um den Gedanken zu vergessen und beschäftigte sich wieder mit ihrem Schwert. Es war sehr glatt geschliffen, sodass man sich keinen Splitter holen konnte wenn man mit der Hand über die Schneide fuhr. Sie schwang es aus Spaß durch die Luft und prompt fiel es ihr herunter.
*Oh Gott, wie peinlich!*, dachte sie.
Sie hielt ihre Hand vor die Augen und hoffte dass niemand das gesehen hat. Es waren sehr viele Menschen hier. Alle betrachteten Waffen oder sahen sich um. Manche standen auch nur gelangweilt in der Gegend herum. Die Vögel zwitscherten in den Bäumen und Sianna sah sich um und entdeckte in einem der Bäume ein kleines Vogelnest. Sie ging näher heran um es besser sehen zu können, und sah wie gerade aus einem der drei, im Nest liegenden Eier, ein Vogeljunges schlüpfte. Es war ganz verklebt und kullerte in die Mitte des Nestes. Auf einmal kam die Mutter angeflogen, legte schützend ihren Flügel um das kleine Baby und sah nach ob die anderen auch schon geschlüpft waren. Sianna lächelte und wandte sich wieder ab. Mitten im Gedränge der vielen Leute entdeckte sie ein kleines Mädchen mit einem Eis in der Hand. Der der Leute, die an dem Mädchen vorbei liefen, rempelte sie grob an und ging weiter. Die Eiskugel fiel von ihrer Waffel, direkt auf den Boden. Das Mädchen sah schockiert zu und fing dann an zu weinen. Sianna zerriss es fast das Herz als sie das sah. Als ging sie kurzerhand zu einem Eisverkäufer, kaufte ein neues Eis und ging damit zu dem Mädchen. Sie streckte es ihr hin und sagte vorsichtig:"Ich habe mit angesehen wie dir das Eis herunter gefallen ist, hier hast du ein neues. Viel Spaß!".
Sie lächelte das Mädchen an, welche freudestrahlend das Eis entgegen nahm, ihr dankte und weg lief. Sianna sah sich um, denn in dem Gedränge hatte sie Keira verloren. Sie konnte nur knapp über die Köpfe der Leute schauen, von denen manche eine Glatze hatten und Flecken. Sianna schaute angewidert weg und suchte weiter nach Keira. Als sie sie schließlich nicht fand, setzte sie sich auf eine kleine Kiste, in der anscheinend Papiere oder ähnliches drin waren.

"Hey, wo ist den der knuddelige Panda-Bär hin?", dachte sich Lala. Sie war gerade auf einem großen Berg wandern, obwohl sie es hasste, aber aus irgendeinem Grund lief sie immer wieder weiter. Sie überlegte kurz wo sie sei, jedoch viel ihr nicht mehr ein, als dass sie nur Bäume sieht und da sie sowieso einen Orientierungssinn hatte, der sich an Null annäherte, hörte sie auf darüber nachzudenken. Ihre Beine wurden immer schwerer und schließlich siegte ihre Faulheit und sie setzte sich auf einen großen Stein. Lala liebte die Stille im Wald. Auf einmal hörte sie ein Rascheln in den Büschen hinter ihr. Sie zog das Katana (=japanisches Schwert), welches ihr Vater ihr gegeben hatte, bevor sie ihr Heimatdorf verließ, um sich im Ernstfall wehren zu können. Da raschelte es wieder, gefolgt von einem undefinierbarem Geräusch, welches gruselig, aber gleichzeitig süß klang. Es flog ihr ein wunderschöner Schmetterling entgegen, gefolgt von dem niedlichsten Wesen, das ihr je unter die Augen gekommen ist: ein Panda-Baby! Sie schaute dem kleinen Kerlchen noch ein bisschen hinterher, wie er versuchte den Schmetterling zu erhaschen. Sie steckte ihr Katana in die Scheide und ließ sich wieder auf dem Stein nieder. Die warme Mittagssonne kitzelte auf ihrem Gesicht und eine leichte Brise wehte ihr ein paar Strähnen ihres Ponys ins Gesicht. Lala schloss die Augen und... der Stein, er fing an sich zu bewegen! Er rüttelte und schüttelte, es schien fast so, als würde er es darauf anlegen die junge Kriegerin runterzuwerfen. Sie hielt sich mit aller Kraft fest (soweit man sich an einem großen Stein festhalten konnte). Sie drückte ihr Gesicht gegen den harten Stein und klammerte sich so stark an ihn, dass ihre von Elfenkräften verstärkten Finger schon fast Löchen in ihn hineinbohrten. Sie versuche ihr Gesicht wieder aufzurichten um zu sehen was um sie herum geschieht. War es ein Erdbeben? Als sie es schaffte einen Blick ihrer Umwelt zu erhaschen, musste sie entsetzt feststellen, dass der Boden weggebröckelt war und sich um sie herum nichts mehr befand. Der Schock der Leere und Dunkelheit um sie herum durchfuhr ihren gesamten Körper und schließlich verlor sie den Halt und stürzte hinab in die Tiefe der Nichts.

Sie fuhr erschrocken zusammen und hielt sich die Hand an die schweißüberdeckte Stirn. "Puuuuh, nur ein Albtraum... aber es.. war so realistisch", flüsterte sie sich selbst zu. Sie war, an einen Baum gelehnt, eingeschlafen. Vergesslich wie sie nach solchen Träumen war, wusste sie nicht wo sie war und warum sie dort war. Ihr Blick fiel auf ein kleines Päckchen neben ihr und schon fiel ihr der Grund wieder ein: Ihre Mutter hatte sie gebeten, das Päckchen an eine Gemüsehändlerin weiterzugeben, die in der Stadt wohnte, in der auch Lala lebte.
Lala wollte eigentlich keine Kriegerin werden, aber es war schon seit Generationen so, dass dieser Beruf ehrwürdig weitergegeben wurde, ihr Großvater meinte, es läge in ihren Genen, die Zivilisten zu beschützen. Dabei wollte sie eigentlich Musikerin oder Künstlerin werden, denn als kleines Kind hatte sie das Violine und Ocarina spielen erlernt, musste es aber zum Wohle der Ausbildung zu einer Kriegerin aufgeben.
Sie stand auf und klopfte sich die Erde von ihrer Baumwoll-Rüstung. Die junge Frau, hob auch das Päckchen auf, schnallte sich ihr Schwert um und lief weiter Richtung Stadt.

Nach einem langen Marsch (oh, wie sie das hasste!) erreichte sie den Stadtrand, ihr gemütliches kleines Häuschen sah sie schon von weitem. Sie schloss die Tür auf, trat ein und saugte gleich den miefigen Duft von ihrem bescheidenen Heim ein. Lala zog sich noch schnell andere Kleidung an, denn die Stadt war ziemlich friedlich und eine Kämpferin wie sie wurde nicht so oft gebraucht, also konnte sie auch manchmal in Zivil durch die Stadt streifen. Sie aß noch schnell etwas und brach schon wieder auf.

Sie lief durch die Gassen der Stadt, roch an den Blumen am Straßenrand und genoss diesen wunderschönen sonnigen Tag. Lala kam an den Marktplatz und sah auch schon den niedlichen kleinen Gemüsestand, aber... da war ja niemand
Sie fragte einige Mitbürger und nachdem sie nun schon den zehnten nach der Gemüsehändlerin gefragt hatte, bekam sie auch eine antwort.
Was macht eine Gemüsehändlerin beim Waffenhändler?!

Wie auch immer, Lala machte sich auf den Weg und sah schon zwei schlanke Gestalten durch das Schaufenster.
Sie begutachtete nochmal das Päckchen, betrat den Laden und tippte eine Frau mit blonden Locken an. "Entschuldigen Sie, sind Sie Keira?"

"Gute Idee! Und Los!", Sie zwinkerte Keira zu.
Sie gingen zu einem Händler und Sianna betrachtete einige seiner Waren. Als sie ein gutes Schwert entdeckte sagte sie dem Verkäufer, das sie jenes haben möchte, bezahlte und sah nach ob Keira auch etwas gefunden hatte.

"Nein, ich auch nicht... aber ich glaube wir brauchen für die ersten Übungen eh nur Holzwaffen oder so. Ich könnte mir einen Ast aus dem Wald-..." sie verstummte auf einmal und entschied sich dann anders: "äääh oder wir kaufen uns einfach billige Übungswaffen im Händlerviertel."

"Nein, leider nicht. Es war gestern dann zu spät. Und du?", Sianna sah sie mit einem fragendem Blick an.

"Guten Morgen, und, hochmotiviert, wie ich sehe?", begrüßte Keira Sianna mit einem Grinsen.
"Hast du dir jetzt schon eine Waffe besorgt?"